Ein herzliches Hallo von mir.
Ich glaube jeder von uns, und zwar wirklich jeder, kennt Zeiten in denen er an sich selbst zweifelt oder gezweifelt hat.
Man spricht dabei gerne vom „inneren Schweinehund“, der dann einfach riesengroß ist und einen daran hindert das zu tun, was man gerne tun möchte.
Aber wer oder was ist eigentlich dieser innere Schweinehund?
Tatsächlich kommt es in solchen Situationen zu einem Kampf zwischen unserer Ego-Stimme und unserer Herz-Stimme (manche sprechen auch von der Stimme der Seele).
Ich finde die Begriffe Ego und Herz ganz passend.
Ego meint hierbei nicht das Wort Egoismus was wir alle als negativ kennen. Vielmehr ist mit Ego unser Verstand gemeint. Und Herz/Seele meint unser Unterbewusstsein. Das Ego ist dabei genauso wichtig wie das Herz – es ist eben nur so, dass das Ego viel lauter ist als das Herz und daher das Herz sehr oft überhört wird.
Du weißt vielleicht schon, dass es auch heißt: wir sind die Summe unserer Erfahrungen.
Wir alle machen in unserem Leben ja ganz viele verschiedene Erfahrungen und erleben jede Menge verschiedene Situationen. Manche bezeichnen wir dabei als negativ, andere als positiv. D.h. wir selbst bewerten unsere Erfahrungen.
Und dies geschieht zumeist auf der Grundlage anderer bereits vorher gemachter Erfahrungen.
Aber: sind denn all diese Erfahrungen wirklich negativ oder positiv zu sehen? Oder sind sie nicht eigentlich alle zunächst einmal neutral zu sehen und erst unsere eigenen Erfahrungen und Erzählungen anderer Menschen lassen sie uns dann in positive oder negative Erfahrungen einteilen?
Immer mal wieder wird man feststellen, dass zwei Menschen dieselbe Erfahrung ganz anders bewerten. Der eine empfindet das Geschehene als positiv, der andere als negativ. Dabei haben beide genau dieselbe Erfahrung gemacht.
Wie kann das sein?
Nun, es kommt eben immer darauf an, wie der jeweilige Mensch konditioniert worden ist in seinem bisherigen Leben. Was er z.B. für Glaubenssätze von seiner Familie, seinen Freunden etc. aufgeschnappt und übernommen hat.
Diese Glaubenssätze können wirklich Fluch und Segen zugleich sein. Es gibt nämlich auch hier wieder positive und negative Glaubenssätze.
Was sind das denn eigentlich: Glaubenssätze?
Was denkst Du z.B. über reiche Menschen? Oder über arme Menschen? Oder gar über Dich selbst?
All diese Bilder und Sprüche die Dir jetzt in den Sinn kommen sind sogenannte Glaubenssätze.
Ich will Dir mal ein paar Beispiele nennen:
Was denkst Du z.B. über (finanziell) reiche Menschen:
Reiche Menschen sind doch alle korrupt. Reiche Menschen sind geizig. Reiche Menschen denken nur an sich selbst.
Oder was denkst Du über (finanziell) arme Menschen:
Arme Menschen haben doch selber Schuld, dass sie kein Geld haben. Arme Menschen sind zu faul zum Arbeite. Arme Menschen sind dumm.
Und was denkst Du Dich über Dich selbst?
Ich kann das nicht. Ich bin eh nicht gut genug. Für mich interessiert sich sowieso keiner.
Oder: Ich darf nicht reich sein, weil reiche Menschen schlecht sind.
Oder: Ich muss ganz viel arbeiten, damit mich nicht andere als dumm und faul ansehen.
Oder, oder, oder….
Das alles sind sowas von eindeutig negative Glaubenssätze. Und all diese Sätze werden Dich in vielen Situationen behindern. Sie werden Dich z.B. daran hindern eine andere Sichtweise einzunehmen. Sie werden Dich hindern entsprechenden Menschen einfach mal offen zu begegnen, Dir ihre Geschichte dahinter anzuhören, etc.
Und was die Sätze über Dich selbst betrifft: Sie werden ganz wunderbar verhindern, dass Du das tust was Du liebst und gerne tun möchtest.
All diese hinderlichen Glaubenssätze entspringen Deinem Ego/Deinem Verstand. Das was Dein Ego gelernt hat glaubt es und erzählt es Dir zu gegebener Zeit. Und das Ego ist immer am Sabbeln und es ist immer laut.
Dein Herz hingegen kommt meistens gar nicht dagegen an. Es ist leise und wird daher gerne überhört.
Das Gute ist jedoch:
jeder kann an sich arbeiten und sich seiner hinderlichen Glaubenssätze bewusst werden.
Und wenn man sich erstmal dieser Sätze bewusst ist, dann kann man sie auch ändern!
Ja, genau. Du liest richtig. Man kann seine Glaubenssätze ändern und seinem Leben damit eine komplett andere Richtung geben!
Das Einzige was Du dafür tun musst ist: Du musst Dir darüber klar werden was diese Sätze mit Dir machen. Und inwiefern sie Dich wobei behindern. Vielleicht waren sie irgendwann einmal sinnvoll. Aber frage Dich: sind sie auch heute noch sinnvoll für Dich? Bringen sie Dich wirklich weiter?
Ist reich sein wirklich so schlimm, wie Dir Dein Ego bislang immer eingeredet hat?
Gibt es nicht mehr als genug Beispiele dafür, dass gerade auch reiche Menschen mit ihrem Geld sehr viel Gutes tun, weil sie es als ihre Bestimmung ansehen von ihrem „Reichtum“ etwas ab zu geben?
Wer, wenn nicht sie, können andere Menschen denen es nicht so gut geht eben genau durch ihren finanziellen Reichtum unterstützen?
Könnte ein viel besserer Glaubenssatz nicht z.B. eher lauten:
Reiche Menschen haben durch ihre finanziellen Mittel die Möglichkeit die Welt ein Stück weit besser zu machen.
Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch für Dich: auch Du darfst reich sein.(reich im finanziellen Sinne, reich an Erfahrung, reich an Emotionen, etc. Und wäre das nicht sogar Deine Pflicht wenn Du die Welt wirklich verändern willst?
Und arme Menschen: sind sie wirklich dumm und faul?
Gibt es nicht genug Beispiele die genau das Gegenteil beweisen?
Es gibt Länder in denen die Menschen nicht viel Geld haben. Aber was gerade die Ärmsten der Armen so gut wie immer haben ist: Sie haben eine enorme Herzenswärme. Sie würden ihr letztes Hemd für einen anderen geben, der noch bedürftiger ist als sie selbst.
Und, das ist das Interessanteste: gerade diese Menschen bezeichnen sich selbst meistens als glücklich. Sind diese Menschen nicht eigentlich viel reicher als der finanziell reiche, der aber unglücklich mit sich und seinem Leben ist?
Sollte man mal drüber nachdenken.
Und vielleicht gab es im Leben eines armen Menschen einfach nur ein extrem einschneidendes Ereignis wodurch er alles verloren hat und nur weil du seine Geschichte nicht kennst urteilst du schlecht über ihn…
Wie könnte hier ein besserer Glaubenssatz lauten? Z.B.:
Finanziell arm sein heißt nicht automatisch, dass ich auch unglücklich sein muss.
Ich darf glücklich sein obwohl ich nicht reich bin.
Vielleicht muss man auch einfach mal überlegen, ob finanzieller Reichtum das einzig Erstrebenswerte für einen Menschen ist.
Wie gesagt, der Ärmste kann im Herzen reicher und gesegneter sein, als der Reichste, dessen Herz aber verhärtet und der mit sich und der Welt unzufrieden ist.
Liebe Grüße
Deine Silke