Persönlichkeitsentwicklung – Quo Vadis….

Ein herzliches Hallo von mir.

Manchmal frage ich mich ernsthaft ob der Weg der Persönlichkeitsentwicklung tatsächlich immer nur gut ist oder ob man nicht irgendwann auch mal aufhören muss sich ständig selbst zu hinterfragen und an sich zu arbeiten…

Mein Weg zu mir selbst begann mit einem Burnout Ende 2016. Gerade zu Beginn wurde ich doch sehr auf mich selbst zurückgeworfen und begann nahezu notgedrungen mich mit mir selbst und meinem bisherigen Leben zu beschäftigen.

Ich entdeckte, dass ich viel zu lange nicht auf mich und meine Bedürfnisse gehört hatte. Mein Körper warnte mich eigentlich schon sehr lange, aber ich hörte einfach nicht hin. Ablenkung war das Zauberwort.

Ablenkung war alles – Hauptsache ich musste mich nicht mir selbst beschäftigen.

Da etliche Wochen einfach so gut wie nichts mehr ging – vor allem körperlich gesehen – und meine Gedanken so sehr Karussell fuhren, dass ich mir oft genug innerlich die Ohren zuhalten wollte, weil es in meinem Kopf einfach so wahnsinnig laut war, fanden mich verschiedene Themen mit denen ich mich bis dahin noch nie wirklich befasst hatte.

Ein Thema davon war z.B. die Hochsensibilität. (hierzu habe ich bereits einen Extra-Artikel verfasst)

Ich fand heraus, dass ich ganz offensichtlich schon immer hochsensibel war und mich deshalb immer so anders als die meisten anderen Menschen um mich herum fühlte.

Also kaufte ich mir die ersten Bücher, schaute Youtube-Videos, nahm an Webinaren teil, und und und….

Irgendwann machte mein Kopf zu und sagte deutlich: es reicht! Mach einfach mal wieder Pause und sei einfach nur!

Aber mein Ehrgeiz war geweckt möglichst viel über das Thema Hochsensibilität zu erfahren/lernen.

Mein Kopf wollte jedoch nicht mehr und zeigte mir deutlich, dass das Thema erst mal nicht mehr dran war.

Okay, ich kam mit Macht auf das Thema Burnout/Depressionen und verschlang hierzu erste Videos, Artikel, Bücher, meldete mich in Foren an etc.

Auch hier kam irgendwann wieder der Punkt, wo mein Kopf dicht machte und Stopp rief.

Ich kam auch von der Konzentration her nicht mehr an das Thema heran.

Dann kam ich ganz allgemein zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Wieder diverse Videos, Webinare, Bücher, sogar eine Ausbildung zum pferdegestützten Coach folgte – wo ich weit mehr über mich selbst lernte als bei allem anderen.

Überall erreichten mich plötzlich Botschaften zum Thema Persönlichkeitsentwicklung:

Artikel in Zeitschriften, Buchempfehlungen, Videos bei Youtube, immer wieder ergaben sich nun auch entsprechende Gespräche mit anderen Menschen die einen Rat brauchten….

Und da ich nun schon um einiges „bewusster“ geworden war konnte ich oft mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ich selbst fing diverse Projekte an:

ein Coaching hier, ein Webinar dort, ein Video hier, ein Buch dort.

Aber irgendwie fing ich das Meiste nur an, verlor aber auf halbem Weg die Lust oder mir fehlte nach kurzer Zeit die Energie das Jeweilige durchzuziehen.

Ich fühlte mich schlecht und unstet. „Siehste, Du hältst eh nichts durch. Das sagen Dir die und die Leute ja schon seit Du klein warst.“

Mein Ego/mein Verstand bekam mal wieder Oberwasser. Ich fühlte mich mal wieder klein und unbedeutend/wertlos.

Aber ich suchte weiter nach Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung. Andere schafften das doch auch….

Ich schaute hier, suchte dort – und verlor mich und meine Bedürfnisse erneut aus den Augen.

Ich hatte inzwischen was von Masken erfahren, die sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens zulegt, um möglichst unerkannt durch’s Leben zu kommen.

Ich hörte was von Seelenplan, Inkarnation, Naturgesetze, etc.

Ich versuchte mehr und mehr aufzusaugen – schließlich wollten doch auch die ganzen anderen Menschen um mich herum immer bewusster werden und so viele waren gefühlt einfach soooo viel weiter als ich auf diesem Weg.

Aber – Ihr werdet es ahnen – je mehr ich daran „arbeitete“ mich zu entwickeln und bewusster zu werden, desto mehr schien ich still zu stehen.

So nach und nach erkannte und erkenne ich, dass alles einem bestimmten Plan folgt. Dass wirklich alles zu seiner Zeit kommt und ggf. auch wieder geht wenn ich das gelernt/erfahren habe, was gerade nötig war und dass der ständige „Kampf“ um das Sich-Entwickeln letztlich nur dazu führt, dass man sich selbst wieder verleugnet und vergisst.

Jeder hat sein Thema, oder seine wenigen paar Themen, die für ihn wichtig sind. Und meiner Ansicht nach reicht es vollkommen aus sich lediglich von Zeit zu Zeit mit dem Thema was gerade dran ist zu beschäftigen und es somit weiter zu entwickeln.

Aber:

meiner Erfahrung nach, braucht es dazwischen immer mal wieder eine Pause, um das erlernte/erlebte zu verarbeiten, damit es sacken und sich verankern kann. Und diese Auszeit darf und sollte man sich auch gönnen.

Ich für meinen Teil bin schon immer irgendwann zurück gezuckt, sobald ich bei irgendwas den Eindruck hatte, es könnte in Richtung Guru, Sekte, etc. gehen. Genauso auch wenn ich das Gefühl bekam, es ginge den entsprechenden Menschen/“geistigen“ Führern nur um ihr eigenes Wohl und nicht wirklich um die anderen Menschen, die bei ihnen Hilfe suchen. Sie sorgen oft lediglich dafür, dass die Menschen um sie herum von ihnen abhängig werden und nicht mehr in der Lage sind alleine weiterzumachen.

Zum Glück habe ich da meist ab einem gewissen Punkt eine intuitive Abneigung und ab da werde ich dann auch sehr vorsichtig und ziehe mich recht schnell zurück.

Aber das machen eben nicht alle Menschen die sich auf die Suche nach sich selbst machen.

Ich selbst lerne auch gerne von anderen, aber dabei möchte ich eigenständig bleiben und weiter meinen (!) Weg gehen, was eben auch beinhaltet, dass ich mich manchmal auch wieder abnabel von

„Lehrern“, um noch andere Wege zu finden.

Von daher möchte ich Dir mit auf den Weg geben:

Wir alle sind hier um zu lernen und uns zu entwickeln. Aber diese Entwicklung lässt sich nicht erzwingen. Und man braucht auf diesem Weg auch immer mal wieder Pausen in denen man sich Zeit nimmt all das Gelernte zu verarbeiten und sich das raus zu suchen was für einen selbst Sinn macht. Sobald es sich Arbeit oder gar Kampf anfühlt läuft etwas schief.

Ich hoffe ich konnte Dir einige Denkanstöße geben.

Liebe Grüsse

Deine Silke

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2 Kommentare zu „Persönlichkeitsentwicklung – Quo Vadis….

  1. Du schreibst mir aus dem Herzen! Ein ganz toller Beitrag und genau so ist es. Man kann sich schonmal in seinem eigenen Ehrgeiz verlieren, aber mit (eigens auferlegten) Druck kommt man nicht weiter. Du hast das so schön beschrieben! Wie so oft ist es auch da der Rhythmus aus Aktivität und Passivität, aus tun und fließen lassen, usw. der uns weiter bringt. Und zum richtigen Zeitpunkt schickt das Leben uns schon die richtigen Impulse, die uns zeigen, dass wir wieder loslegen dürfen – und in welcher Richtung.

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    1. Liebe Heike, ganz genau. Es ist so schwer sich immer wieder aus diesem Druck zu lösen und dem Leben zu vertrauen. Aber genau das dürfen wir immer wieder üben.

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